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Zwei JSG-Urgesteine verabschieden sich

Zwei JSG Ur-Gesteine verlassen die JSG Balingen-Weilstetten nach zusammen 15 Jahren ehrenamtlicher Trainertätigkeit. Andreas Wendel wird die JSG in Richtung des TuS Steißlingen verlassen und Felix Narr zieht es nach Konstanz. Ihr Engagement als Jugendtrainer erstreckte sich über die Jahre beinahe über alle Jugendmannschaften von den Minis bis zur B-Jugend. Zahlreiche Titel wie Bezirksmeisterschaften, Württembergischer oder Baden-Württembergischer Meister waren das Ergebnis ihrer strukturierten und passionierten Trainerarbeit.

In einem gemeinsamen Interview wollen wir mit den beiden nochmal ihre Zeit bei der JSG Revue passieren lassen.

 

Ihr könnt beide auf eine lange Trainertätigkeit bei der JSG Balingen-Weilstetten zurückblicken. Andreas du warst 8 Jahre und Felix du 7 Jahre als Trainer bei der JSG tätig. Wie ist es damals dazu gekommen, dass ihr bei hier bei uns als Nachwuchstrainer angefangen habt und was hat euch über die Jahre hinweg motiviert, so lange als Nachwuchstrainer euch zu engagieren?

Andreas: In den 8 Jahren hier hatte ich fast alle Jahre im Leistungssport, was sehr intensiv war. Ich bin zur JSG Balingen-Weilstetten über Julian Thomann gekommen, den ich damals schon gut kannte. Damals war noch die Trainerposition der C-Jugend männlich 2 offen und ich habe diesen Schritt dann gewagt, um mich persönlich und als Trainer weiterzuentwickeln. Mein Ziel war es immer in den Leistungssport zu kommen und das hat dann auch recht zügig im Jahr danach geklappt. Dass ich das Ganze jetzt 8 Jahre lang gemacht habe, war sicherlich deshalb, weil mir die Arbeit so unheimlich viel Spaß gemacht hat. Mir macht es Spaß mit Top-Talenten zu arbeiten, die jedes Training extrem motiviert sind und mit denen auch intensiv gearbeitet werden kann. Auch die Zusammenarbeit mit meinen Trainerkollegen war sicherlich ein Punkt, weshalb ich jedes Jahr aufs Neue mehr Spaß und Lust an der Arbeit als Nachwuchstrainer gefunden habe. Über die Jahre hinweg hatte ich das Vergnügen mit vielen tollen Menschen zusammenzuarbeiten. Zu Beginn mit Max Zech danach mit Julian und Gregor Thomann, sowie Moritz Schmidberger, Fabian Mayer, Tobias Hotz, Micha Thiemann und Wolfgang Strobel. Auch das Umfeld bei der JSG mit seinen Stammvereinen war immer sehr gewinnbringend für alle Beteiligten. Der gemeinsame Austausch mit den Bundesligatrainern oder 3. Ligatrainern war unheimlich gut, da man selbst viel lernen konnte und auch immer ein offenes Ohr angetroffen hat. Das alles zusammen hat mich einfach immer wieder neu gecatched und dazu geführt, dass ich Jahr für Jahr weiter in die Jungs und die JSG investiert habe.

Felix: Bei mir war es damals so, dass wir eine JSG-interne Infoveranstaltung zum Thema Schiedsrichter, Trainer und zum Ehrenamt im Allgemeinen hatten. Daran nahmen alle JSG-Jugendmannschaften ab der B-Jugend aufwärts teil. Im Nachgang an diese Veranstaltung haben sich mein Kumpel und damaliger Mitspieler, Moritz Schmidberger, und ich dazu entschieden, etwas Ehrenamtliches für den Verein leisten zu wollen. Nach Rücksprache mit dem damaligen Nachwuchskoordinator Julian Thomann ergab sich die Chance, die männliche D2-Jugend zu übernehmen. Der Spaßfaktor sowie die zu beobachtenden handballerischen Fortschritte der Jungs sind nach wie vor die Hauptgründe für mein Nachwuchstrainerengagement.

 

Ihr habt in eurer Zeit hier in Balingen viele Jahrgänge begleitet, ausgebildet und miterlebt. Welche Momente sind euch in eurer Trainerkarriere besonders in Erinnerung geblieben?

Andreas: Interessant, dass ihr diese Frage stellt. Ich habe beim Abschied mit der B-Jugend männlich 1 gesagt, dass die Erlebnisse wichtiger sind als die Ergebnisse. Mir persönlich bleiben, wenn ich jetzt die 8 Jahre zurückblicke, eigentlich die besonderen Erlebnisse am meisten in Erinnerung, egal ob das nachher die HVW Quali mit der B2 oder mein erstes C2 Jahr war, bei dem wir viele D-Jugendspieler im Team und eine ganz besondere Saison gespielt hatten. Auch die Ausflüge als Team und mit der ganzen JSG-Familie nach Kärnten, zum IBOT nach Biberach oder dem Go-Easy-Cup in Aargau waren ganz besondere Events gewesen, die mir als ganz besonders hängen geblieben sind. Die Trainingslager mit den Teams, beispielsweise die Bergwanderung in Füssen mit dem Team und Fabi Mayer, waren auch immer sehr prägende Momente. Grundsätzlich sind es nicht die Erfolge sondern die gemeinsame Zeit mit besonderen Menschen die einem in Erinnerung bleibt.

Felix: Jede meiner sieben Saisons als Jugendtrainer bei der JSG war auf ihre Art und Weise etwas Besonderes und Schönes. Ganz besonders in Erinnerung werden mir mit Sicherheit jedoch meine erste sowie meine letzte Saison bleiben. Mein erstes Trainerjahr im Trainertrio mit Moritz Schmidberger und Lucas Schlagenhauf war für mich ein perfekter Einstieg ins Trainergeschäft. Eine super motivierte Mannschaft, ein toller Support der Eltern sowie ein fast perfektes Saisonresultat als Vizemeister der Bezirksklasse machten diese erste Spielzeit zu etwas ganz Besonderem.

Gemeinsames Zelten sowie viele Rasenturniere mit der D-Jugend und meinem damaligen Trainerkollegen Simon Flügel, die coronabedingten Saisonabbrüche, Trainingslager der C- und B-Jugend in Rimpar und Fridingen, oder Turniere in der Schweiz mit meinen Trainerkollegen Tobias Thumm und Fabian Mayer werde ich ebenso schnell nicht vergessen.

 

Andreas, du wirst nach 8 Jahren Nachwuchstrainer bei der JSG Balingen-Weilstetten, bei der HSG Hossingen/Meßstetten, dem Bezirk Neckar-Zollern und dem HVW nun den nächsten Schritt in den Frauenbereich in die 3. Liga gehen. Was wird sich an deiner Arbeit als Handballtrainer im Aktiven Bereich im Vergleich zum Jugendbereich ändern und auf was freust du dich besonders bei den Frauen der TuS Steißlingen?

Andreas: Coole Frage :). Es ist am Ende natürlich schon mehr Erwachsenenausbildung als im Jugendbereich. Aber da ich eine sehr junge Mannschaft habe und meine Aufgabe auch darin besteht junge talentierte Spielerinnen in den Kader zu integrieren, wird sich inhaltlich nicht drastisch viel verändern an meiner bisherigen Arbeitsweise. Deswegen habe ich mich am Ende auch für den Verein und das Projekt entschieden, da ich gerne weiterhin mit jungen motivierten Spielerinnen arbeiten möchte. Ich hoffe natürlich, dass ich den Mädels und Frauen mit meinem Wissen und meiner Erfahrung noch viele Dinge beibringen und sie handballerisch sowie menschlich weiterentwickeln kann.

 

Felix, du kannst dich zum Ende deiner Zeit in Balingen mit dem Gewinn des württembergischen und baden-württembergischen Titel in der C-Jugend verabschieden. Ein krönender Abschluss eines 7-jährigen Engagements oder wie blickst du auf die Saison 2022/23 zurück?

Felix: Absolut richtig. Ich könnte mir keinen schöneren Abschluss vorstellen. Für mich schließt sich nach dem baden-württembergischen C-Jugend-Meistertitel 2014 als Spieler und dem diesjährigen Titelgewinn so ein wenig der Kreis. Es war ein ganz besonderes Jahr mit außergewöhnlichen Spielern und Eltern, welches ich immer in bester Erinnerung behalten werde.

 

Wie bleibt euch die JSG und das Umfeld in Erinnerung und was nehmt ihr für euch persönlich als langjähriger JSG-Trainer Besonderes mit?

Andreas: Was ich vor mir vor allem mitnehme, sind Freundschaften und Kontakte, die sich über die Jahre hinweg aufgebaut haben und die ich auch über die JSG hinaus weiterhin pflegen möchte. Egal in welche Halle ich nachher gehen werde, wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein Spieler dabei sein, den ich die letzten 8 Jahren mal trainiert habe. Das ist ja eine ganze Generation an jungen Spielern, mit denen ich arbeiten durfte und die ich begleiten konnte. Aber auch Eltern, Trainer und Schiedsrichter, die man über die Jahre hinweg kennen lernen konnte, wird man in den Hallen wiedertreffen.

Letztendlich sehe ich es nicht als kompletten Abschied, da ich der JSG als Trainer im Schultraining Montagsmorgens erhalten bleibe und dort die Top-Talente weiter trainieren werde. Ich sehe es als eine Pause an, um mich woanders weiterzuentwickeln, neue Dinge zu lernen und mein Wissen auch im Frauen-Leistungssport einzubringen. Ich möchte auch eine Rückkehr in Zukunft zur JSG nicht ausschließen, da ich mich hier immer sehr wohl gefühlt und viel gute Erinnerungen an meine Zeit hier habe.

Ich möchte mich abschließend auch noch bei allen Bedanken, die mich auf meinem Weg unterstützt und mir das Vertrauen geschenkt haben. Ein herzlichen Dank geht an Julian Thomann, der mir damals die Chance gegeben hat Teil der JSG zu werden, sowie allen Trainerkollegen, mit denen man sich über Handball und privates zu jeder Zeit austauschen konnte. Danke möchte ich auch der Vorstandschaft sagen, die mir jahrelang die Möglichkeit gegeben hat mit ganz tollen Jungs zu arbeiten. Ein Dankeschön möchte ich auch an Marius aussprechen, mit dem ich drei sehr schöne letzte Jahre bei der JSG hatte.

Ich wünsche der JSG und allen Beteiligten weiterhin maximalen Erfolg. Es wird zukünftig weiterhin wichtige Dinge geben, die man angehen muss, allen voran die weitere Professionalisierung im Jugendhandball, mit der man Schritt halten muss. Aber da bin ich guter Dinge, dass die Verantwortlichen hier die richtigen Schritte einleiten, um die JSG weiter auf Kurs zu halten!

In diesem Sinne wünsche ich allen ein neues und erfolgreiches Handballjahr und man sieht sich immer zweimal im Leben.

Felix: Die JSG sowie deren Umfeld wird für mich immer so etwas wie eine „zweite Familie“ bleiben. Angefangen als Spieler, zwischendurch als Bundesfreiwilligendienstleistender und abschließend als Trainer hat die JSG mich über zehn Jahre meines Lebens geprägt.

Ich konnte nicht nur handballerisch und als Trainer wachsen, sondern insbesondere als Mensch und als Persönlichkeit. Hierfür bin ich der JSG wahnsinnig dankbar und wünsche dem Verein für die Zukunft alles erdenklich Gute. Man sieht sich!

 

Die JSG Balingen-Weilstetten bedankt sich recht herzlich bei euch beiden für eure jahrelange und erfolgreiche Trainerarbeit. Besonders bedanken möchten wir uns im Namen des Vereins und der Eltern für euer außergewöhnliches Engagement in und außerhalb der Halle.

Wir wünschen euch beiden von Herzen alles Gute für eure sportliche und private Zukunft und freuen uns euch beide in den Hallen in Balingen wieder willkommen zu heißen.